Sprachanalyse als Schlüssel zum Erfolg

Das gesprochene Wort ist ein echtes Multitalent. Es übermittelt Unmengen an Informationen und hinterlässt beim Empfänger bewusst wie unterbewusst stets ein Bild über den Sender: Wortwahl, Intonation, Sprachrhythmus, Sprechpausen und viele andere Faktoren vermitteln uns innerhalb weniger Minuten ein Gefühl, mit welcher Art von Persönlichkeit wir es gerade zu tun haben könnten. Dieses „Gefühl“ lässt sich wissenschaftlich messen und mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz sehr präzise analysieren.

Die ProFido Akademie in Bergisch Gladbach nutzt diese computergestützte Analyse, um Unternehmen und Persönlichkeiten noch erfolgreicher zu machen – im Vertrieb, in der Führung, in Prozessen der Veränderung sowie bei der Auswahl neuer Mitarbeiter.

Stefan Potschka, Sefedin Alimpassi und Thomas Rogge sind bei der Unternehmens- und Persönlichkeitsentwicklung echte Pioniere: Die Unternehmenshistorie reicht 23 Jahre zurück mit dem Fokus auf die Beratung von Banken und Sparkassen. Weil es für wiederkehrende Fragen und Herausforderungen ihrer Kunden am Markt keine passenden Lösungen gab, stieg das Trio gemeinsam mit einem Technologiepartner für Künstliche Intelligenz in die Entwicklung einer eigenen Lösung ein. Vor drei Jahren wurde die ProFido Akademie für maßgeschneiderte, computergestützte und professionell begleitete Unternehmens- und Persönlichkeitsentwicklung gegründet. Dreh- und Angelpunkt der Beratung ist die Sprachanalyse mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz, erklärt Geschäftsführer Sefedin Alimpassi: „Die Wirkung der Sprache ist seit Jahrzehnten Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Denn unsere Sprache ist individueller, als wir es glauben. Sie ist wie ein Fingerabdruck, der sich analysieren lässt.“ Hier spielt die Künstliche Intelligenz ihre Stärken aus: Die Technik erfasst die Sprache einer Person und schlüsselt diese in über 500.000 Merkmale auf. Dabei geht es nicht allein um den Wortschatz, Sprechgeschwindigkeit oder Satzbau, ergänzt Stefan Potschka: „Tatsächlich ist der Inhalt des Gesprochenen für die Analyse von untergeordneter Rolle. Das „Wie“ ist wichtiger als das „Was“. Wenn wir erst einmal richtig ins Sprechen kommen, wird die Sprache ein Ausgabetool unseres Denkens – wir denken laut. Über die Sprachanalyse erhalten wir also Einblick in die Denkweise einer Person bis hinunter zum individuellen Fundament, der Persönlichkeit.“

So lässt sich anhand der Sprache analysieren, ob eine Person neugierig ist, Dominanz auslebt, Empathie empfindet oder Sarkasmus in sich trägt, aber auch, ob die Person eher optimistisch ist, bereits unter Stress und Druck leidet, teamfähig ist oder die Fähigkeit hat, andere Menschen für eine Sache zu begeistern. Sefedin Alimpassi zeigt dies anhand einer Beispielanalyse am Computer: „Diese Analyse ermöglicht es uns, Unternehmen und Persönlichkeiten weiterzuentwickeln.“

Ein Beispiel: Sucht ein Unternehmen eine neue Führungskraft, hilft die Analyse dabei, aus zwei auf dem Papier gleich qualifizierten Bewerbern den besten Kandidaten auszuwählen. „Gerade bei der Personalsuche gilt immer noch viel zu oft das Prinzip „try & error“. Solche Entscheidungen nach Bauchgefühl können Unternehmen unglaublich viel Zeit und Geld kosten. Das gilt auch für Assessments, die deutlich aufwendiger und teurer sind als unsere Sprachanalyse durch Künstliche Intelligenz“, spricht Sefedin Alimpassi aus der Praxis. Umgekehrt biete die Sprachanalyse auch die Möglichkeit, etwa besonders erfolgreiche Vertriebsmitarbeiter zu analysieren und daraus ein Persönlichkeitsprofil für die Auswahl zukünftiger Bewerber zu entwickeln.

Bereits eingestellte Mitarbeiter oder Führungskräfte lassen sich durch die Sprachanalyse aber auch weiterentwickeln, erklärt Stefan Potschka: „Wir können die kommunikative Wirkungsweise unserer Sprache mit verschiedenen Tools optimieren. So lernt zum Beispiel ein introvertierter Analytiker, nach außen als extrovertierte, mitreißende Führungsperson zu wirken. Dazu entwickeln und vermitteln wir die entsprechenden Techniken, die eine Person in der jeweiligen Situation ans gewünschte Ziel bringt.“ Nein, das sei keine Form der Manipulation, betont Sefedin Alimpassi: „Ganz im Gegenteil: Wir lösen kommunikative Barrieren und bieten dazu individuelle Trainings und Coachings an – für Führungskräfte in der internationalen Industrie wie auch für Mitarbeiter in kleinen und mittelständischen Unternehmen hier vor Ort. Also überall dort, wo sich Unternehmen und Persönlichkeiten für mehr Erfolg in der Führung, im Vertrieb oder anderen Zielen weiterentwickeln und ihre Potenziale besser nutzen wollen.“

Von Thomas Heinemann 
Veröffentlicht im GL&LEV kontakt – Wirtschaftsmagazin (Ausgabe Juli/August 2019)